Monoblock-Klimageräte – Der ideale Ersatz für Heizkörper?

Es wird sehr viel über die Split-Klimaanlagen und deren Vorzüge beim Kühlen und Heizen gesprochen. Was macht man aber, wenn man keine Aufstellmöglichkeit für die zwingend benötige Außeneinheit hat? In diesem Fall könnte vielleicht ein Monoblock-Klimagerät eine Alternative sein. Worin genau unterscheidet sich nun jedoch ein kompakteres Monoblock- von einem Split-Gerät und welche Vor- aber auch Nachteile bietet die Monoblock-Variante hat?

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Was bedeutet eigentlich Monoblock?

Im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Aufbauten von Wärmepumpen: Monoblock und Split. Monoblock bedeutet, dass sich alle Komponenten in einem einzelnen Gerät befinden. Bei einem Split-Gerät sind die jeweiligen Komponenten auf zwei Geräte – eine Innen- und eine Außeneinheit – aufgeteilt. Beide Aufbauten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Monoblock-Wärmepumpe Split-Wärmepumpe
+ alle wichtigen Komponenten in einem Gerät vereint => kein Kältemittelkreislauf + Innen- / Außeneinheit sind jeweils kleiner und flexibler einsetzbar
+ im Innenraum wird praktisch kein Platz benötigt – Installation beinhaltet auch den Kältemittelkreislauf, wozu ein Kälteschein nötig ist
– höherer Installationsaufwand um Heizungsrohre gedämmt nach Außen zu verlegen
– auch empfindliche Komponenten wie Hydraulik und Regelung befinden sich draußen

Es geht hier um kleine Monoblock-Klimageräte als Alternative zu den bekannten Split-Klimageräten. Diese sind auf keinen Fall mit den “großen” Monoblock-Luft/Wasser-Wärmepumpen zu vergleichen, die immer draußen stehen und an das zentrale Heizungssystem angeschlossen werden! Viele der hier genannten Eigenschaften gelten ausschließlich für die im Innenbereich verbauten Monoblock-Klimageräte!

Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Monoblock und Split?

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Aufbau

Der unterschiedliche Aufbau steckt bereits im Namen. Ein Split-Anlage hat eine Innen- und eine Außeneinheit, die mit Kältemittelleitungen verbunden sind. Beide Einheiten haben einen eigenen Wärmetauscher um die Wärmeenergie zwischen Kältemittel und Umwelt austauschen zu können.

Bei einem Monoblock-Gerät befindet sich die gesamte Technik auf engstem Raum im Innengerät, unter anderen beide Wärmetauscher bestehend aus Verflüssiger und Verdampfer, Verdichter, Ventile, Platinen, Lüfter, Motoren, Kondensatpumpe usw. Der nötige Luftaustausch mit der Außenluft findet über zwei Kernbohrungen in der Wand statt. Der Durchmesser der Löcher beträgt je nach Anlage zwischen 12 cm und 16 cm. Über eine dritte Bohrung wird anfallendes Kondenswasser abgeleitet.

Da die Innengeräte möglichst kompakt gebaut sein sollen, sind die integrierten Wärmetauscher wesentlich kleiner und auch andere Komponenten wie Verdichter usw. sind nicht so leistungsfähig wie bei den Split-Geräten. Das führt am Ende dann zu Leistungs- und Effizienzeinbußen.

Installation

Auch die Installation, bzw. der Installationsaufwand ist grundsätzlich unterschiedlich.

Bei Split-Klimageräten ist dieser vergleichsweise recht hoch, da Innen- und Außengeräte montiert und anschließend die Kältemittel- und Anschlussleitungen verlegt werden müssen. Danach muss die Anlage vakuumisiert, befüllt und auf Dichtheit geprüft werden. Dazu muss zwingend ein Kältemitteltechniker beauftragt werden. Es folgen die elektrischen Anschlüsse, um die sich Elektriker kümmern muss. Der Installationsaufwand ist durchaus hoch.

Sehr viel einfacher sieht es bei Monoblock-Geräten aus. Der wohl größte Aufwand sind die zwei Kernbohrungen, die in die Außenwand gebohrt werden müssen. Bei Durchmessern von 12cm bis 16cm muss man überlegen, ob man sich die passende Maschine mietet oder diese Aufgabe an eine Firma abgibt. Anschließend wird dann nur noch das Gerät an der wand befestigt und der Stecker eingesteckt – fertig. Es wird weder ein Kältemitteltechniker noch ein Elektriker benötigt!

Kosten

Die Anschaffungskosten von Split- und Monoblock-Geräten ähneln sich ziemlich. Je nach Ausstattung, Leistung und Qualität kosten Split-Klimageräte ganz grob zwischen 800 EUR und 1.800 EUR, jedoch fallen hier noch zusätzliche Kosten in Höhe von 200 Euro für Kältemittelleitungen, das Kältemittel und und elektrische Leitungen an.

Die Installationskosten unterscheiden sich wiederum deutlich. Lässt man die Split-Klimaanlage von einer entsprechenden Firma installieren, ist je nach Verbauposition mit einem Aufwand von mindestens 8 bis 12 Stunden zu rechnen. Dadurch können auf der Rechnung für die Installation schnell 500 EUR bis 800 EUR zusätzlich stehen. Die Kosten für Monoblock-Klimageräte liegen ebenfalls im groben Bereich von 1.000 EUR bis 1.800 EUR. Dafür entfallen hier aber praktisch die Installationskosten. Es wird auch kein zusätzliches Material benötigt.

Insgesamt ist somit ein Monoblock-Gerät in der Anschaffung günstiger.

Leistung & Wirkungsgrad

Bei der Leistung und der Effizienz gibt es recht große Unterschiede. Beide Wärmetauscher müssen bei Monoblock-Geräten auf sehr engem Raum untergebracht. Außerdem muss die Luft durch eine vergleichsweise kleine Öffnung angesaugt werden. Das reduziert natürlich auch das mögliche Luftvolumen.

Eine Split-Klimaanlage setzt im Außengerät circa 2000 m²/h und im Innengerät circa 600 m³/h um. Ein Monoblock-Gerät liegt eher im Bereich von 200 m³/h bis maximal 450 m³/h. Das Resultat ist zum einen, dass ein Monoblock-Klimaanlage nicht so viel Kühl- und Heizleistung bringen kann, aber was noch viel schlimmer ist, der Wirkungsgrad ist dadurch ebenfalls extrem reduziert.

Man muss sich nur mal den Wärmetauscher und den Ventilator an der Außeneinheit einer Split-Klimaanlage anschauen und mit dem eines Monoblock-Gerätes vergleichen, dann wird das Problem mit der Größe relativ schnell klar: Der schlechte Wirkungsgrad ist eigentlich das Hauptproblem von Monoblock-Klimaanlagen.

Vergleich

Monoblock Split-Klima
SCOP 2 bis 2,5 SCOP 5 bis 5,5
Leistungsbereich
1,5kW bis 2,5kW
Leistungsbereich
2kW bis 5kW

Vor- und Nachteile von Monoblock-Klimageräten

 Vorteile Nachteile
Kein Außengerät benötigt sehr schlechter Wirkungsgrad im Vergleich zu Split-Klimageräten
dadurch auch keine Schallemissionen im Außenbereich muss zwingend an einer Außenwand montiert werden
Einfache Installation ohne Kältemitteltechniker und Elektriker Kernbohrung kann je nach Wand sehr aufwändig werden
Heizen, Kühlen und Entfeuchten in einem “Heizkörper” Gefahr von Wärmebrücken wegen der Kernbohrungen

Für wen eignet sich so ein Monoblock-Klimagerät?

Wir haben also ein Gerät, welches sich mit nur wenig Aufwand installieren lässt und welches die Möglichkeit zum Heizen und Kühlen besitzt. Allerdings würde es im Dauerbetrieb relativ viel Strom verbrauchen, was den Einsatz bei den hohen Strompreisen folglich recht teuer macht. Ein Einsatz wie bei Infrarotheizungen wäre hier sinnvoll: Zur temporären Beheizung und / oder Kühlung von Räumen, die nicht an die Zentralheizung angeschlossen sind, wie zum Beispiel Hobbyräume, Gartenhütten oder Ferienwohnungen / -häuschen.

Im Vorfeld sollte man sich gut überlegen, ob man auch wirklich die Funktion als Klimaanlage zum Kühlen benötigt, denn ansonsten wäre nämlich eine Infrarotheizung schlichtweg günstiger und einfacher umsetzbar.

Auch denkbare wäre es, eine solche Monoblock-Klimaanlage als relativ einfachen Ersatz für einen Nachtspeicherofen zu verwenden.

Dies ist dann auch der eigentliche Punkt: Eine Monoblock-Klimaanlage ist im Einsatz als reine Heizung nicht sinnvoll, denn das können andere Geräte wie Infrarot-Heizungen nämlich günstiger. Sie sind daher eher als reine Klimaanlage zu sehen. Im Vergleich zu freistehenden Klimageräten sind die Monoblock-Geräte in vielen Bereichen sehr viel besser – aber dafür auch teurer.

Wer Heizen und Kühlen möchte, und die Möglichkeit hat, ein Außengerät zu montieren, der sollte eigentlich immer zuerst die Split-Klimaanlagenlösung in Betracht ziehen. Nur wenn das alles nicht geht, sollte man auf ein Monoblock-Gerät zurückgreifen.

Zusammenfassung und Fazit

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Auf den ersten Blick klingt das alles ja recht nett: Ein einzelnes Monoblock-Gerät quasi als Heizkörper-Ersatz, das sowohl Heizen als auch Kühlen kann, kaum Platz benötigt und auch noch ohne großen Aufwand zu installieren ist. Wie wir jedoch gesehen haben, sind die Monoblock-Klimageräte keine Pauschallösung.

Interessant ist an den Monoblock-Anlagen, dass wirklich alle Komponenten in einem so kleinen Gehäuse Platz finden. Nimmt man den Aufwand für die Kernbohrungen mal heraus, so ist die Installation im Grunde nur plug&play.

Den Verzicht auf die Außeneinheit erkauft man sich aber mit einem recht schlechten SCOP-Wert, was dann natürlich den Betrieb einer solchen Monoblock-Anlage recht teuer macht. Es gibt sicherlich einige Anwendungsfälle, wo der hohe Verbrauch nicht so ins Gewicht fällt und eben der Verzicht auf die Außeneinheit wichtiger ist. Das Problem mit dem Verbrauch sollte man aber auf jeden Fall immer vor dem Kauf in seine Überlegungen mit einbeziehen.

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Letzte Aktualisierung: 28.07.2022

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